Wozu Refacing?

Das Mundstück ist eines der wichtigsten Werkzeuge des Musikers, den Klang zu finden, der ihm aus der Seele spricht. Es gibt aber Mundstücke, die dies nicht ermöglichen, weil sie aufgrund ihrer ungenügenden Fertigungsqualität den Spielfluss bremsen. Schwere Ansprache, dumpfer Klang und Probleme, ein funktionierendes Blatt zu finden, sind typisch für ein schlechtes Exemplar.

Durch eine manuelle Nachbearbeitung können diese Mängel behoben werden. Ziel dieses so genannten Refacings ist es, ein leicht ansprechendes Mundstück hervorzubringen, welches eine ausgewogene Klangmodulation ermöglicht und den Spieler in der Umsetzung seiner Klangideen unterstützt.



Was wird gemacht?

Mit Hilfe spezieller Werkzeuge, Messmethoden und Erfahrung werden bestimmte Parameter des Mundstücks verändert und aufeinander abgestimmt.

  • Der Tisch wird mit einem leichten konkaven Hinterschliff versehen, damit eine optimale Blatt-Mundstückversiegelung gewährleistet ist.
  • Die Bahnschenkel ( "Rails" ) werden symetrisch gemacht und die Bahn anhand der berechneten Idealkurve geschliffen.
  • Die Spitze ( "Tip Rail" ) wird der Blattkurve angepasst und die Einlaufwölbung ( "Baffle" ) optimiert und poliert.

Dabei ist es auch möglich, Öffnung und Bahnlänge des Mundstücks in gewissen Grenzen zu verändern.



Durch computergestützte Analyse wird eine hohe Genauigkeit erreicht, so dass eine konstant hohe Qualität des Refacings gewährleistet ist.

Durch den Bearbeitungsprozess wird Material abgetragen, was dazu führt, dass die Oberflächenbeschaffenheit an diesen Stellen verändert wird. Metallmundstücke haben dann dort in der Regel blankes Messing oder Bronze als Oberfläche. Bei Kautschuk- oder Plastikmundstücken ändert sich nichts.

Brauche ich das?

Manch einer könnte überrascht sein, mit welcher Leichtigkeit und Klangschönheit ein Saxophon gespielt werden kann, wenn nur das Mundstück dies erlaubt.  Was zeichnet also ein wirklich gutes Mundstück aus?

  • Es bläst sich ohne festen Druck, spielerisch und mühelos im Pianissimo, ohne im Forte zuzumachen. Der Luftstrom wird sofort zu Klang.
  • Es klingt voll im Frequenzspektrum bei gut modulierbarem Sound.
  • Die allermeisten Blätter sind spielbar.
  • Über die Session und Pausen hinweg bleibt die Ansprache des Blattes nahezu konstant gut.

Wer dies von seinem Mundstück nicht behaupten kann, sollte über ein Refacing nachdenken.

Es ist dabei deutlich darauf hinzuweisen, dass durch das Refacing der Eigenklang des Mundstücks verändert wird. Das liegt daran, dass die Parameter Ansprache und Klang miteinander verbunden sind. Dessen sollte man sich bewusst sein, bevor man sein Lieblingsmundstück bearbeiten lässt.

Ursprünglich dumpfe Mundstücke bekommen einen reicheren Obertonanteil und klingen dadurch brillianter und präsenter. Die leichtere Ansprache schont den Ansatz und ermöglicht längeres ermüdungsfreies Spielen.

Ein gutes Mundstück inspiriert den Spieler, denn es werden neue Klangkonzepte greifbar und alte Dynamikbarrieren überwunden.

Lassen Sie sich inspirieren!



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